Samstag, 28. Januar 2017

Wenn Neugier auf Qualität trifft - der erste Songcircle in Wien, 26.1.2017, Kramladen


Doug Andrews / Mary Broadcast / Florian Ostertag
Der erste Songcircle in Wien im Kramladen, und nur 6 Facebook Zusagen, da kann man schon als Veranstalter schon nervös werden, und ich stelle mich schon innerlich auf viel Platz unter dem Stadtbahnbogen ein. Aber Facebook ist nicht alles, und tatsächlich ist der Kramladen zu Konzertbeginn so voll, dass es sich vor der Bühne schon etwas staut.

Samstag, 21. Januar 2017

Atem holen und Kraft schöpfen - Ángela Tröndle und Pippo Corvino im Radiocafe, 20.1.2017

Das erste Mal habe ich von Ángela Tröndle vor ungefähr zwei Jahren gehört, als mir Alfred Goubran ehrfuchtsvoll und ein bisschen stolz erzählte, er werde in ein paar Wochen gemeinsam mit der Künstlerin auftreten. Ich konnte nur vage wissend nicken, wollte ich doch meine komplette Ahnungslosigkeit nicht preisgeben.

Dienstag, 10. Januar 2017

Davongetragen - CD "Euphoria" der Donauwelleneiter


Jetzt fange ich schon zum vierten Mal an, über die neue CD der Donauwellenreiter zu schreiben. und ich schaffe es einfach nicht, diese Musik angemessen zu beschreiben. Vielleicht, weil ich selbst durch Reviews  vor über einem Jahr den Eindruck gewonnen habe: Ja, das könnte interessant sein, aber sicher hart erarbeitet und anstrengend. Völlig falsch, die Donauwellenreiter machen eine Musik, der man sich völlig hingeben kann, in die man versinken möchte, so schön, so fließend, so bildhaft ist sie.

Dienstag, 3. Januar 2017

Älterwerden mit Bruce Springsteen - (Heroes #3)


Ich möchte gar nicht viel schreiben über Bruce Springsteen oder warum er einer meiner ganz großen Helden ist, denn es würde ein ganzer Roman werden.

Ich habe ihn für mich zwischen "Nebraska" und "Born in the USA" entdeckt, also in einer Zeit, in der er in Europa zwar kein Geheimtipp mehr war, aber auch noch kein Weltstar. Legenden über seine 3 1/2 Stunden Konzerte machten die Runde, aber die River Tour 1981 war erst seine erste richtige Europa Tour (1975 hatte er gerade mal 4 Konzerte in England, Schweden und Holland gespielt und das wars). Ohne Internet musste ich mich auf die Berichte der Musikzeitschriften und einen kurzen Filmausschnitt des NoNukes Konzertes verlassen. Zur Taper-Szene hatte ich keine Verbindungen, ich konnte aber später nach einschüchternden Verhandlungen aus dem Schallplattenladen Why Not eine Bootleg von seinem Konzert 1981 in Frankfurt erstehen, Wahnsinnig teuer und Bruce war kaum zu hören, aber trotzdem eine Bestätigung all der begeisterten Reviews. Zu der Zeit habe ich dann auch die Biographie "Born to Run" von Dave Marsh im Hannibal gekauft und einiges über seine Vergangenheit erfahren.

Und dann erschien 1984  "Dancing in the Dark". Es war zwar ein Riesenhit, es gab ein Video, aber nach"Nebraska" war es doch beim ersten Hören eine Enttäuschung, so poppig und stromlinienförmig. 

Ich war damals im Sommer mit ein paar Freunden in Griechenland, aber nicht wirklich glücklich. Schüchtern. Unsicher. Zog mich gerne zurück. Wie das so ist als Teenager. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, die Welt und das Leben von außen zu betrachten, und "Dancing in the Dark" drückte genau das aus, wie ich mich fühlte. Wir waren auf einem Campingplatz an irgendeinem Strand, die anderen waren noch irgendwo unterwegs, aber ich ging alleine zum Zeltplatz zurück, und da hörte ich aus einer Open-Air Disco Musik und ging hin. Es war offenbar schon spät und die Tanzfläche war komplett leer. Rundherum standen ein paar Leute an der Bar und den Tischen herum, und dann spielten sie "Dancing in the Dark", und zwar den Arthur Baker Mix. Und ich begann einfach zu tanzen, was ich mich üblicherweise nie getraut hatte, aber an diesem Tag war es mir egal, und ziemlich sicher hatte ich schon einiges getrunken. Ich tanzte die ganzen sieben Minuten durch, sang den Text mit und vergaß alles um mich herum. Für diese sieben Minuten war ich Bruce. 

Und das war es auch schon. Dieser Song brachte mich durch die Endphase meiner Jugend und das junge Erwachsenenleben.  Auch heute noch bedeutet er mir viel, vielleicht, weil ich mich manchmal noch immer so fühle. 

Natürlich haben mich auch seine anderen Songs begleitet, immer andere in unterschiedlichen Lebensphasen und Situationen. Seine Konzerte, von denen ich leider nicht so viele miterlebt habe, wie ich es mir gewünscht hätte.

Und so bin ich mit Bruce Springsteen älter geworden. Im Moment höre ich am liebsten "Land of Hope and Dreams", beim Hören vergesse ich etwas die Angst, vor dem Leben und vor dem Tod.