Sonntag, 18. September 2016

"Tuats doch a tanz´n!" - Feinkost am Josefstädterstraßenfest, 16.9.2016


Der letzte schöne Sommertag lockt noch einmal alle auf die Straßen Wiens, überall gibt es Kirtage, Grätzelfeste und Straßenfeste. Bei vielen dieser Fest spielen ganz außergewöhnliche Bands und SolokünstlerInnen, aber ich habe noch keine Seite im Internet gefunden, die einen guten Überblick darüber geben würde, und so gehen sicher viele gute Auftritte unter. Letztes Jahr habe ich Feinkost durch Zufall genau hier kennengelernt, aber heuer bin ich wegen dieser Band hier.


Zu Beginn ihres Auftrittes am Freitag beim Josefstädterstraßenfest haben es Feinkost schwer. Das liegt hauptsächlich an der eher ungünstigen Aufstellung der Bühne an der Längsseite der Straße. Auf der anderen Straßenseite stehen die Essenstände, und dazwischen wälzen sich die Besucherinnen entlang. Wer vor der Bühne stehenbleiben will, hat es erstmal schwer und muss immer wieder ausweichen. Auch die Bühne ist diesmal nicht erhöht. 



Aber die Band lässt sich nicht beirren und gibt von Anfang an ihr Bestes. Tina Berlinger sprintet auf der kleinen Bühne hin und her, hüpft auf und ab, setzt sich zu den Kindern, aber hautpsächlich singt sie voll ansteckender Lebendigkeit. 



Nach und nach wendet sich das Blatt, immer mehr Leute bleiben vor der Bühne stehen, hören zu oder tanzen, und jetzt sind es die Vorbeikommenden, die ausweichen müssen.


Vor allem die Kinder haben großen Spaß und ahmen die Moves der Sängerin nach, bewundern die Saxophonkünste von Fari Ronaghi. Peter Prameshuber an den Drums bringt ein paar musikalische Scherze unter, Markus Pass gelingen ein paar sehr funkige Soli, und Bassist Martin Mondl, der kurzfristig eingesprungen ist, legt ein brodelndes Fundament. 



Die Songs, die Feinkost spielen, sind Klassiker, ältere und neue. Songs von Amy Winehouse und Prince leben so weiter, und Feinkost schaffen es sogar, ihnen noch etwas hinzuzufügen. 



Der nette Mann neben mir ist allerdings unzufrieden, als er mich fotografieren sieht. "Ihr könnts immer nur filmen oda Büdln mochen. Tuats doch a tanz´n!"